Veröffentlichungen

Düsseldorf: Tusculum

Tusculum, Nr. 2. i. O. Düsseldorf

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Die freimaurerische Frauenloge Tusculum in Düsseldorf besteht seit 1982. Neun Schwestern gründeten die Loge.

Wir treffen uns dreimal im Monat, im Logenhaus in Düsseldorf. An einem Dienstag findet für die Schwestern eine Tempelarbeit statt, einmal ein Schwesterntreffen und an dem dritten Dienstag ein Gästeabend.

Der Gästeabend soll interessierten Frauen die Möglichkeit geben, die Freimaurerei und die Schwestern der Loge Tusculum kennenzulernen- und andererseits auch den Schwestern das Kennenlernen dieser Frauen ermöglichen.

An einem Gästeabend wird von einer Schwester unseres Bundes ein Vortrag zu einem mal mehr, mal weniger freimaurerischen Thema gehalten. An diesen Vortrag schließt sich eine meist lebhafte Diskussion an, die den eigentlichen Schwerpunkt des Abends bildet. Hier haben auch speziell unsere Besucherinnen die Gelegenheit, Fragen zur Freimaurerei und zur Arbeit in der Loge zu stellen. Nach Abschluss des offiziellen Teils bietet sich noch viel Gelegenheit zum privaten Gespräch.

Wenn Sie sich für unsere Arbeit interessieren und vielleicht einen Gästeabend besuchen möchten senden Sie eine Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Mehr zu unserer Loge hier: www.frauenloge-tusculum.de.

Warum haben wir für unsere Loge den Namen "Tusculum" gewählt?

Tusculum war eine kleine Landstadt in der Nähe des antiken Rom, in der zahlreiche wohlhabende Bürger ihre Villen besaßen, die sie zur Sommerfrische aufsuchten. Heute liegt an dieser Stelle Frascati, das noch immer wegen seines im Sommer angenehmen und gesunden Klimas ein beliebter Aufenthaltsort ist.

Über Jahrtausende erhielt sich die Erinnerung an den Freundeskreis, der sich wegen seiner gemeinsamen philosophischen Interessen in regelmäßigen Abständen in der dortigen Villa des Cicero (lateinisch: praedium tusculanum) traf. Das hier gepflegte helenistische Gedankengut, das erst durch Cicero Eingang in die römische Kultur fand und sich im Laufe der Zeit von Rom über das ganze christliche Abendland ausbreitete, war außerordentlich vielseitig. Sein Kern war die griechische Philosophie, die den Wissenskanon, die Weisheit vom gesamten Kosmos umfaßte. Ein wesentlicher Teil bestand aus den Lehren des Pythagoras, ein anderer aus den Schulen Alexandriens, aber der Hellenismus tradierte auch ägyptische und orientalische Kultur.

In diesem Zentrum gemeinsamer geistiger Arbeit und Freundschaft sahen wir ein Leitbild für unsere Loge, der wir deshalb den Namen "Tusculum" gaben, denn es bedeutet für uns- wie das Tusculum vergangener Zeiten den Römern- ein Ort geistiger Anregung und Freundschaft, der Erfrischung und Ermunterung, ein Ort der menschlichen Begegnung, des tieferen Kennenlernens, gegenseitiger Unterstützung und des Schutzes, und- des gemeinsamen Ringens um Erkenntnis. 

Unser Bijou: Symboldeutung

Das Bijou (frz.: Juwel bzw. Kleinod) wird bei rituellen Arbeiten an einem Band um den Hals getragen und kennzeichnet die Zugehörigkeit einer Freimaurerin zu einer bestimmten Loge.

Unser Bijou zeigt die zu einem Kreis geschlossene Kette, in ihr Pentagramm und Rechteck, die mit ihren Ecken den Kreis berühren, sowie einen Halbedelstein in der Mitte.

Das Pentagramm ist in allen menschlichen Bereichen über die ganze Erde verbreitet. Das Pentagramm oder der Drudenfuß ist das Symbol für harmonische Gestaltung und das Zeichen für den Mikrokosmos (5 Sinne, 5 Finger an der Hand, 5 Selbstlaute in der Sprache, 5 Körperteile: Kopf, 2 Arme und 2 Beine). Alle diese Fünfzahlen sind Zahlen der Gestaltung des Menschen. Das aufrechte Pentagramm ist das Schutzzeichen gegen böse Geister und negative Einflüsse. Im Faust verwehrt es Mephisto den Austritt aus der Studierstube. 

Die Stella maris (lateinisch „Stern des Meeres“) ist eine Anrufung Marias, der Mutter Jesu. Unter dieser Anrufung ist sie die Schutzpatronin der Seeleute und symbolisiert den rettenden Stern, der dem Seefahrer die Richtung zum Hafen weist. Ebenso symbolisiert sie auch den Stern, der der einzelnen Seele auf dem „Meer des Lebens“ die Richtung weist.

Auch der Weihnachtsstern der Heiligen drei Könige soll Wärme, Trost und Geborgenheit im übertragenden Sinne spenden. Die Pythagoräer schrieben das Pentagramm als geheimes Erkennungszeichen in die Hand. In ihm sehen wir das Bild des Menschen, der mit auseinander stehenden Beinen und ausgestreckten Armen innerhalb eines Kreises, der Welt, steht.

Der kosmischen Welt zugeordnet, setzte man an seine 5 Spitzen die Planetenzeichen Saturn, Jupiter, Mars, Venus und Merkur, von oben rechts den Kreis umschreitend. Bezüglich seiner Form kann man das Pentagramm mit dem Kreis vergleichen. Es ist die Trägerfigur des Goldenen Schnitts, der algebraisch nicht lösbar ist.

Auch der Bezug zum Rechteck lässt sich herstellen: die Fünf erscheint als die durch Hinzutreten der Eins zur Vier entstehende "Quinta Essentia", jener Kraft, die alles Leben trägt. Sie ist das letzte Geheimnis aller Wesen und Dinge. - Die Quintessenz einer Sache: so benutzen wir das Wort heute noch.

Nach der Reinigung durch die vier Elemente zeigt man dem Eingeweihten das Pentagramm, den Flammenden Stern, das Zeichen des in und mit Gott einigen Menschen. In der Freimaurerei verbindet sich mit diesem Symbol die Suche nach dem Sinn des Lebens, Streben nach Harmonie, Leitstern des Gewissens, Verehrung des Schönen, Stifter der Freundschaft.

Hinter dem Pentagramm liegt das Rechteck. Es war im Altertum das Zeichen der irdischen Welt, der Erde, deren Gestalt als viereckig angesehen wurde. Spricht man doch auch heute noch von den "vier Weltecken", womit jedoch die 4 Grundelemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde gemeint sind, aus denen die irdische Welt zusammengefügt ist.

Als Sinnbild dieses Weltalls, als ideale Wohnstätte des ganzen Menschengeschlechts, wird die Loge verstanden, die die Gestalt eines länglichen Vierecks hat. So wird auch als Zeichen für "Loge" das längliche Viereck gesetzt. Diese Form steht für den Tempel Salomonis, sie ist unsere geistige Heimat, der gesicherte Ort, in dem wir uns zur Arbeit finden.

Die Mitte des Pentagramms in unserem Bijou ziert ein Mondstein. Edelsteine an sich haben in der Freimaurerei keinerlei symbolische Bedeutung. Doch edle Steine zeigen erst nach der Bearbeitung ihre vollendete Schönheit. Und wie heißt es in der Freimaurerei: Auch der Mensch bedarf beim Streben nach Veredlung und Vervollkommnung der Arbeit am rauhen Stein.

Die Kette ist das Symbol der allumfassenden Menschenliebe, der Anruf, in allen Menschen der Erde unsere Brüder und Schwestern zu sehen, alle, ohne Unterschied als Kinder des Großen Baumeisters aller Welten. Sie umschließt hier das Pentagramm, dem Symbol des nach Erkenntnis suchenden Menschen, ebenso wie das Rechteck, dem Symbol unserer geistigen Gemeinschaft.

Vom ICH über das DU zum WIR!

So ist symbolisch der Kreis geschlossen: Die soziale Idee der Freimaurerei wird wirksam durch esoterische Innenarbeit.

Wie Freimaurerin werden?

Eine neue Schwester, so nennen sich die Mitglieder einer Loge, wird in einer feierlichen Initiation in die Loge aufgenommen. Bis es so weit ist, müssen beide Seiten, die Loge und die Suchende, sich kennengelernt haben. Dies geschieht in der Regel über den Besuch der offenen Vortragsabende in den Logen. Im Gespräch und in der Diskussion stellen so alle Seiten über einige Monate fest, ob eine Mitgliedschaft von Interesse ist. Letztlich stellt die Interessierte einen Antrag auf Aufnahme in die Loge, über den dann die Mitglieder abstimmen. Unsere Logen sind eingetragene Vereine, e.V. Die Aufnahme in die Freimaurerinnenloge ist damit zugleich ein Vereinsbeitritt. Die Satzung kann vor dem Beitritt eingesehen werden.